Meditatives Wandern ist die Meditation aktiv in der Natur zu erleben und in Bewegung zu sein. Bei dieser Beschreibung wusste ich, das beschreibt genau das, was ich bei meinen täglichen Wanderungen erlebe.

Ich stelle mir das so vor:

Du hast eine Strecke, die deine absolute Lieblingsstrecke ist, diese gehst du vielleicht jeden Tag. Oder du kannst sie nur ab und zu gehen, aber dafür bekommst du dort soviel, dass es bis zum nächsten Mal anhält. Denn auf diesem Weg kannst du Kraft tanken, deine Gedanken neu strukturieren, den Bäumen oder Steinen oder den Wesen deine Sorgen erzählen, deine Ängste aufdecken, um sie in Worte zu fassen. Du bist traurig und kannst deinen Tränen freien Lauf lassen. Das ist sehr tröstlich. Es liegt an dir, was du für dich entdecken willst. In dem Moment, wo du in Bewegung kommst, lässt du dich ganz auf dich ein. Du siehst deine Umgebung, du nimmst wahr, welche Bäume wachsen, welche Vögel singen oder ob ein Bach in der Nähe ist. Die Meditation kann beginnen.

Der Beginn meiner meditativen Wanderung

Jetzt erzähle ich dir, wie es bei mir ist:

Meine absolute Lieblingswanderung ist in Südtirol. Das ist der Übergang von Pfelders im hinteren Passeiertal über das Spronserjoch nach Tirol. Diese Strecke bin ich früher jedes Jahr gelaufen. Da habe ich Kraft getankt für das ganze Jahr. Ich tauche da ganz in die Bergwelt ein, begrüße zuerst alle Wesen, die da sind und dann gehe ich ganz in mich versunken diesen Weg. Ich nehme mir Zeit, alles wahrzunehmen. Zuerst führt er durch den Wald. Den Wald sehe ich als Schutz für die Berge. Es fällt mir da auch schwerer zum Laufen. Auch hier sind viele Wesen da, große Baumwesen. Sie stehen da wie Wächter. Mir kommt es vor, als ob sie mich erst überprüft müssen, dass ich die Reiche der Zwerge überhaupt betreten darf. Nach der bestandenen Prüfung wird es leichter und ich steige stetig bergan. Aus der Ferne kann ich schon das Rauschen des Baches höre. Innerlich bereite ich mich darauf vor, mich in diesen Bach zu legen und das kalte Wasser durch mich hin durchlaufen zu lassen. Es ist ein herrliches Gefühl. Es lösen sich alte Strukturen, die Kilos werden weggeschwemmt, die Zellen werden mit neuer Energie geladen und ich fühle mich nachher, wie neu geboren.

Feen und Elfen

Wie ich so dahin wandere, sehe ich einzelne Blätter sich bewegen. Kein Luftzug ist zu spüren und trotzdem bewegen sich diese Blätter ganz schnell. Für mich ist es, als ob mich die Elfen begrüßen wollen. Ich habe eine ganz enge Beziehung zu den Naturwesen und ich kann sie wahrnehmen. Die Luft wird gleich lebendiger, ich kann leichter laufen. Über solche Begrüßungen freue ich mich immer besonders. Elfen sind so lebendig, sie sprühen vor Lebenslust und sind zu Späßchen aufgelegt. Doch sie begleiten mich, und habe mir schon oft geholfen, mich aus Zwängen zu befreien. Feen begrüßen mich majestätisch als ich die Baumgrenze erreiche. Sie sind wunderschöne Wesen. Ich muss jetzt aufpassen, dass ich niemand verletze, denn diese Wesen lieben es, wenn ihnen Komplimente gemacht werden. Sie sind uns Menschen nicht unähnlich. Sie lieben es, wenn ich ein Lied singe. Das ist ein Dankeschön an sie.

Zwerge und Berggeister

Beim Weitergehen spüre ich auf einmal ein Zupfen in meinen Haaren. Wer sich da wohl bemerkbar machen will? Ich denke es sind die kleinen Zwerge. Sie sind sehr anhänglich und werden mich die ganze Wanderung begleiten. Sie befreien mich von alten Energien, die es mir schwer machen, einen klaren Kopf zu behalten. Das ist eine Wohltat für mich. Sie unterstützen mich weiterzugehen und zeigen mir den leichtesten Weg. Für sie habe ich Nüsse mitgebracht. Sie lieben aber auch Tabak. Durch ihre Begleitung fühle ich mich beschützt. Die Berggeister sehen von den Gipfel herunter und beobachten mich, wie ich das Tal durchschreite und sie wissen, dass ich bald ganz in ihre Nähe komme. Sie sind für mich die Behüter alten Wissens. Dazu werde ich aber einen eigenen Artikel schreiben.

Ich bin am Spronserjoch angelangt und habe diesen kraftvollen Anblick meiner geliebten Berge

Diese Wanderung führt mich hinein in eine Bergwelt voller Zauber und Wunder.

Jetzt habe ich die erste Etappe hinter mir. Bei diesem Ausblick geht mein Herz auf. Das ist meine Tankstelle. Eintauchen in dieses friedliche Gefühl, dieser Frieden und die Ruhe. Dann wandere ich weiter und komme auf das Joch. Dieses hat früher als Übergang zwischen dem Süden und den Norden gedient. Hier mache ich ein kurze Pause und genieße es. Für mich ist das einfach nur sein.

Und weiter geht es. Wie du merkst, ist diese Wanderung wirklich eine Meditation. Jedes Mal bin ich überwältigt von dieser Schönheit und ich habe jederzeit die Möglichkeit mich mitten in diese Bergwelt zu setzen und meine Batterien aufzuladen.

Morgenstimmung

Ein anderer Lieblingsweg: Im Wunderwald

Es gibt noch einen anderen Lieblingsweg und den gehe ich jeden Tag. Der führt mich durch den Wald. Zuerst höre ich den Vögeln zu, höre den Specht an einen Baum klopfen, die Tauben gurren. Die Geräusche der Stadt dringen bis hierher. In der Ferne höre ich Hunde bellen. Doch ich bin so in mich versunken, denn ich beschäftige mich gerade mit meinem Artikel über meditatives Wandern. Ich fang an den Bäumen zu erzählen, was ich bis jetzt alles gefunden habe, ob sie eine Idee hätten, wie ich das genau beschreiben kann. Und die Ideen kommen. Wie du siehst, habe ich einige Inputs bekommen. Wie eben die schönen Motiven für meinen Blog. Diese zu fotografieren und dann meinen Artikel zu bereichern.

Die letzte Nacht hat es geregnet. Dabei ist mir dies begegnet.

Regentropfen auf einer Kiefer

Und so kann ich ganz egal ob ich mich im Wald oder auf dem Berg befinde, jede Wanderung wie eine Meditation gestalten.

Das sind meine Möglichkeiten, deine können ganz anders sein.

Wichtig erscheint mir zu erwähnen:

Du bist der Gestalter deiner meditativen Wanderung.

Zuerst kannst du dir überlegen, wie deine meditative Wanderung ausschauen soll. Überlegungen, welchen Weg du auswählst, wo willst du wandern, mit oder ohne Begleitung. Ist der Weg das Ziel oder steht am Ende ein Kraftplatz für dich? Du wirst sehen, es bereichert dein Leben und du hast eine Meditation in der Natur.

Ein paar Hinweise wie du deinen Lieblingsweg zu deiner Lieblingswanderung findest:

  • so findest du deine Lieblingswanderung;

    Deine Lieblingswanderung kann in deiner Nähe sein. Diese hast du vielleicht schon als Kind geliebt, weil es dort für dich so viel zu entdecken gab. Für dich eine besondere Bedeutung hat, weil du dort das erste Mal mit deinem Freund gewesen bist. Oder du es als tröstend empfunden hast, genau diesen Weg zu gehen. Es muss nicht eine riesige Wanderung sein, sondern kann auch nur der Weg sein, den du jeden Tag für deinen Morgensport nimmst. Es gibt keine genaue Beschreibung für dein meditatives Wandern, denn nur du kannst sie erleben und für dich gestalten.

  • du wahrnimmst, was dir begegnet

    Deine meditative Wanderung beginnt, indem du wahrnimmst, was um dich herum ist. Bist du im Wald unterwegs kannst du vielleicht sehen, dass letzte Nacht die Wildschweine wieder nach Eicheln gesucht haben und den Wegrand umgegraben haben. Du hörst welche Vögel singen. Oder ein Sonnenstrahl findet gerade einen Weg durch das Blätterdach der Bäume. Wie geht es dir, spüre in dich hinein, welche Gedanken beschäftigen dich. Redest du mit dir selber, erzählst du dem Wald, wie es dir geht. Oder bist du mit Musik in den Ohren unterwegs, weil es dir leichter fällt die Melodie zu behalten,wenn du sie im Wald hörst. Wie du siehst, kannst du viel machen.

  • du daraus Kraft schöpfen kannst

    Beim meditativen Wandern passiert folgendes, dass genau dieser Lieblingsweg dir Kraft gibt, dich unterstützt in deinem Leben, den du alles anvertrauen kannst, was dich bewegt. Die Traurigkeit, die dich vielleicht befallen hat, dort zu lassen. Sei dir gewiss, es gibt Wesen, die dir helfen. Vielleicht führt dich der Weg zu einem Kraftplatz, der für dich sehr wichtig ist, weil du dort Rituale durchführst. Oder du dort deine Meditation machst und der Weg dorthin eine Vorbereitung ist.

Wie du diese Wanderung gestaltest, ist deine Entscheidung.

Es hat mir viel Spaß gemacht, dir meine meditativen Wanderungen zu beschreiben. Jetzt bist du dran. Schreibe mir einen Kommentar auf diese Seite und erzähle deine Erfahrung mit meditativen Wandern. Ich freue mich darauf, sie zu lesen.

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Kategorien: Meditatives Wandern

Christina Pircher

Christina Pircher ist mein Name. Mein bisheriges Leben war ein wunderschöner Lernprozess. Alles was im Leben zu mir gekommen ist, hat meiner Entwicklung gedient. Den Weg, den ich beschritten habe, wurde mit viel Freude und vielen Wundern belohnt. Dafür bin ich von Herzen dankbar.

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